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Sonntag, 12. August 2018

Urlaub in Italien - Teil 7

Villa Rotonda


Auf dem Rückweg nach Hause wollten wir einen Zwischenstopp bei der Villa Rotonda in Vicenza einlegen. 
Da sie nur Mittwochs und Samstags zu besichtigen ist, war das perfekt. 

Entworfen wurde sie vom italienischen Renaissance-Architekten Andrea di Pietra della Gondola, als Andrea Palladio bekannt.

Geplant und gebaut wurde die Villa 1567-1591. 
Palladio hat seine Bauwerke als Fertighäuser konzipiert. Hierbei sind alle 4 Seiten gleich und selbst der Grundriss folgt mathematischen Berechnungen. Seine Skizzen und Berechnungen hat er in 4 Büchern der Architektur hinterlassen. 
(Hier der Grundriss der Villa)


Da man von jeder Seite wunderschöne Ausblicke genießt, worunter einige die nahe Umgebung erfassen, andere wiederum weiter reichen und wieder andere erst am Horizont enden, so hat man an allen vier Seiten Loggien errichtet, unter denen, wie auch unter dem Hauptsaal, die Räume für den Gebrauch und die Bequemlichkeit des Gesindes liegen. Der Hauptsaal liegt in der Mitte, ist rund und erhält sein Licht von oben. Die Kammern sind Halbgeschosse. Über den großen Räumen, deren Gewölbe so hoch wie nach der ersten Art der Einwölbungen sind und die um den Hauptsaal herumliegen, findet sich ein Umgang von fünfzehneinhalb Fuß Breite. An den äußeren Enden der Postamente, die die Treppen der Loggien stützen, sind Marmorstatuen von der Hand des Bildhauers Lorenzo Vicento aufgestellt.“
– Andrea PalladioDie vier Bücher zur Architektur[2]

Palladio war der „erste große Berufsarchitekt“, der nur als Architekt tätig war, ohne sich auf einem anderen Gebiet der Kunst hervorzutun. Seine Vorbilder waren die römische Antike und die großen Architekten der italienischen Renaissance, vor allem BramanteMichelangeloSanmicheli und Sansovino. Diese wurden von ihm jedoch niemals pedantisch imitiert, sondern flossen schöpferisch und eigenwillig in die jeweilige Bauaufgabe ein. 
Palladio hatte sich eingehend mit der antiken römischen Architektur beschäftigt. Seine Skizzen des Romulus- und Vestatempels, aber auch das Pantheon waren sicherlich starke Leitbilder bei seinem Entwurf.

Sein Ziel war eine Architektur, bei der unter Beachtung ästhetischer Prinzipien von Proportion und Ausgewogenheit die Anforderungen an die Baufunktion, an die praktischen und ideellen Bedürfnisse des Auftraggebers ebenso berücksichtigt werden wie die Bedingungen, die sich aus den Gegebenheiten des Bauplatzes ergaben. Als Ergebnis wird die einzigartige Harmonie und Eleganz seiner Bauten hervorgehoben. Durch seine Bauten und seine theoretischen Schriften gewann Palladio als Begründer des Palladianismus großen Einfluss auf die dem Klassizismus verpflichtete Architektur in West- und Nordeuropa, Großbritannien und den Vereinigten Staaten.


In der Renaissance entdeckte man die Schönheit der Landschaft wieder und das „einfache Leben“ auf dem Land als Ergänzung zum Stadtleben. Die Villa war nicht als landwirtschaftliches Nutzgebäude oder reines Wohngebäude gedacht. Sie war ein Ort der Zerstreuung, der Erholung und der Erbauung, besonders in den Sommermonaten.



 Die Wirtschaftsräume (Weinkeller, Küche, etc.) befanden sich alle im Untergeschoss, das Piano nobile blieb frei für die Nutzung als „Freizeithaus“. Man kann davon ausgehen, dass hier Feste und kulturelle Veranstaltungen aller Art abgehalten wurden. Viel wichtiger als der praktische Nutzen des Hauses war aber wohl die Schaffung eines idealen Gebäudes, dessen Ästhetik den antiken Vorbildern gleichzukommen suchte.
 Die Rotunde mit aufgesetzter Kuppel als Zentralraum weist auf die Orientierung an römischen Rundtempeln hin. Der Grundriss baut auf den Grundformen Quadrat und Kreis auf und hat die Form eines Griechischen Kreuzes. Vor den Gebäudekubus ist auf allen vier Seiten die gleiche, offene Fassade gestellt: ein klassischer Portikus aus sechs ionischen Säulen, von einem Dreiecksgiebel gekrönt. Breite Freitreppen führen vom Park hinauf in das Piano nobile. Von dort aus gelangt man in die Sala centrale, den zentralen Kuppelsaal. Dessen pompöse Ausstattung mit Stuck und Fresken aus den 1590er Jahren entspricht wenig den Intentionen Palladios.

Die Villa gliedert sich in drei Geschosse: das Untergeschoss mit den Wirtschaftsräumen, das Piano nobile mit den repräsentativen Räumen und darüber ein Halbgeschoss, in dem die alltäglichen Wohnräume lagen, das wohl auf Wunsch des Auftraggebers dem Entwurf hinzugefügt und erst unter Vincenzo Scamozzi beendet wurde.

Die Statuen der Treppenaufgänge stammen von Lorenzo Rubini (vor 1570), die Statuen auf den Portikus und Dächern von Giambattista Albanese (1599–1606).


 In einer Gartennische befindet sich eine Skulpturengruppe Orazio Marinalis Herakles mit der Ziege Amaltheia in Anspielung auf den Namen Capra (deutsch: Ziege) des Auftraggebers.

Der Weg vom Tor bis zur Villa ist allerdings auch sehr künstlerisch gestaltet, denn das Grundstück öffnet sich erst im Bereich der Villa vollständig.


 Weiter Bauwerke des Architekten finden sich auch im schönen Venedig. Hier hatte er sowohl private als auch kirchliche Auftraggeber.

Zitate stammen von Wikipedia :
https://de.wikipedia.org/wiki/La_Rotonda
https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Palladio

Im Städtchen Vicenza gibt es noch ganz viele weitere Bauwerke dieses großartigen Meisters. Diese zeige ich dir das nächste Mal.

Übrigens durfte man drinnen nicht fotografieren, aber es gibt genug Bilder im Netz.

Stay tuned.

geteilt mit: wordless, throughmylens

7 Kommentare:

  1. Tolle Fotos. Ich hätte es bei meinem Urlaub damals nicht forthin geschafft, umso mehr freue ich mich über deine Bilder.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Susa

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  2. What a great place! I love the stately pillars in the front and the scenery around is just fabulous.

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  3. Hello, my mother was born not far from the Villa, in the beautiful hills outside Vicenza.
    Your shots are very nice!

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  4. The color of the villa is radiant in the sunshine. I also adore the setting in a lush landscape with formal gardens and rolling hills. A national treasure.

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  5. Das Italien-Sehnsucht Haus von Goethes traurigem Mädchen Mignon...

    Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
    Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
    Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
    Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?
    Kennst du es wohl?
    Dahin, dahin
    Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

    Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach.
    Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
    Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
    Was hat man dir, du armes Kind, getan?-
    Kennst du es wohl?
    Dahin, dahin
    Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn...

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