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Montag, 24. November 2014

Neuer Wohnraum oder was ist das?????

....ein sehr kritischer Post.... meine Meinung zu einem Großbauprojekt.

Vor ein paar Jahren wurde das brachliegende Firmengelände des Landmaschinenherstellers Fella verkauft. Im Gespräch waren unter anderem ein großer Supermarkt und natürlich Wohnungen. 
Der Supermarkt wurde abgelehnt, dafür die Häuser genehmigt.


Das Gelände ist sehr groß und ich hab ein paar Bilder in den verschiedenen Phasen gemacht. Nur mal so zur Orientierung: hier sind 349(!!!!) Häuslein entstanden. 
Quelle: www.parkside-feucht.de

Diese Menschen müssen natürlich NICHT einkaufen gehen.... und die bestehenden Supermärkte sind doch wohl ausreichend genug, oder?
Ein paar Leserinnen haben den ersten Eindruck mit "Massenmenschenhaltung" beschrieben. Da muss ich ihnen Recht geben. 
Als erstes wurden die Häuserzeilen außenherum gebaut und diese mussten auch zuerst verkauft werden. Die grauen Häuser vorne im Plan sind Bürogebäude.
Ich habe meist von Norden fotografiert, da ich hier einmal etwas erhöht war und zum anderen einen ungestörten Blick hatte.
Die erste Bauphase begann 2012:



Häuserzeile von hinten

Häuserzeile von vorn
einzelnes Häuslein
Inzwischen sieht das jetzt so aus:
Viel Hausrat darf hier nicht mitgebracht werden, denn die Wohnfläche ist mit ca 80-110 qm (die größten Häuslein gibt es nur 2 mal) nicht gerade üppig. Obendrein sind die Zimmer nicht günstig geschnitten. (ich war im Rohbau drin..... mein Hund wollte auch gleich wieder raus..... so ungemütlich)

Im September 2013 zogen schon die ersten Familien ein, wärend mittendrin noch fleissig gebaut wurde. Ihr könnt mal kurz ausrechnen wieviel Personen hier im Schnitt leben werden. 




Diese Panoramaaufnahmen aus dem letzten Jahr können gar nicht das wiederspiegeln wie es wirklich aussah. In Wahrheit finde ich es noch viel schrecklicher!

Am tollsten ist das "Einfahrtstor" zu dieser Siedlung:
Es hat so ein bisschen Kasernencharakter.


Hier wurde sogar eine eigene Bushaltestelle eingerichtet.

Noch ein paar kleine Bauimpressionen aus der Mitte:



Im Hintergrund Bürogebäude

eine von 3 Ausfahrten aus dem Gebiet, die auf die gleiche Straße münden
die gleiche Ausfahrt im November 2014



Selbst die bewohnte Schallschutzwand (ich frag mich ob der Schall nicht rein oder raus soll) ist heiß begehrt. Obwohl der Garten, Vorgarten und der Stellplatz allesamt vor der Eingangstüre sind *schauder*. Einen Vorteil hat ja so eine lange Zeile von Reihenhäusern: Wenn sich Besuch ankündigt, kann man von Haus zu Haus und am Schluss hat man alle Backzutaten beisammen - incl. Geschirr *lach*




Sie verstärkt den Ghetto-Charakter der Siedlung nochmal so gut.


Dort wo noch Baugruben waren sind inzwischen auch schon Rohbauten hochgezogen worden.
Und ihr werdet es nicht glauben, es sind fast alle Häuser verkauft. Vor allem sind die Häuser nicht gerade billig. Ich meine, wie verzeifelt muss man sein, um hier wohnen zu wollen? Ganz im Ernst: Das sind in meinen Augen flach gelegte Mehrfamilienhäuser.
Wenn das Haus günstig steht, dann kannst du bei deinem Gegenüber auf den Teller, das Sofa oder das Bett gucken. Privatsphäre? Schwer möglich, oder?

Das Bürogebäude zur Hauptstraße hin ist auch nicht gerade ein architektonisches Meisterwerk. Ich finde, es hat Mietshauscharme *prust*

Wie ihr erkennen könnt hat die Siedlung ein zentrales Heizwerk. Spart Kellerplatz.... wobei... die Keller wären ja wirklich zu winzig für eine eigene Heizanlage. Ach so... für einen Spielplatz, der ja vorgeschrieben ist, hat es in der Siedlung auch nicht gereicht. Denn dann würden ja weniger Häuser gebaut werden können. Da hat sich der Unternehmer was ganz raffiniertes einfallen lassen!!! Ich zeig es euch in einem anderen Post!

Nun habt ihr eine ungefähre Vorstellung von diesem Neubaugebiet.
"ParkSide - Hier will ich wohnen" lautet der Slogan des Bauträgers.
Darauf kann ich nur antworten: "Ich nicht - und geschenkt wäre noch zu teuer"

Was meint ihr? Wie verzweifelt muss man sein, um mit 20 oder mehr Nachbarn Tür an Tür zu wohnen - obendrein in so einem abgeriegelten Gebiet? Ist das die unausweichliche Zukunft des modernen Wohnens und müssen wir uns damit arrangieren?




7 Kommentare:

  1. Jetzt hab ich mal die Homepage angeguckt. Also. Hmmm. Joa. Wie sagt man das jetzt nett? Wir wohnen am Rand einer Siedlung. Also unser Grundstück ist seit Uropas Zeiten bebaut und auch einige Häuser in der Nachbarschaft. Auch hier wurde dazwischen gebaut, aber das "schlimmste" was wir haben in einer Kurve vier Mehrfamilienhäuser, aber auch die haben nur drei Etagen und kommen eben wie zugroße Häuser, aber nie wie diese Klötze daher. Da geht es dann erst ein paar Straßen weiter los. Aber klassissch eben. Eine Straße von der Hauptsiedlungsstraße ab, auf der einen Seite so ein Klotz, auf der anderen Garagen. Davor dann die obligatorischen Plastikstühle. Das Klischee der Bewohner wird auch noch erfüllt. Dort wohnt man eben so. Aber niemand würde das mit Jung und Modern bewerben. Hilfe! Und dann diese Fotos auf der Homepage. Das sieht ja aus wie Doppelhaushälften und nicht wie unendliche Reihen. Diese Enge und dazu noch diese gruseligen malereien. Bevor die Wohnheime der Uni (auch definitiv Massenhaltung von Studenten, dafür aber bezahlbar (günstig sei mal dahin gestellt) mit WLAN und direkt an der Uni. Das kann man mal machen - als Student - aber als Familie?

    Es gab mal so einen Film aus den Niederlanden. In Zoonethal (hilfe, lange her) spielte der. Da war auch alles so richtig fein auf 50er getrimmt und auch dicht an dicht und abgeschottet. Tja. Am Ende ist da alles abgebrannt. Darum wohl auch die Reihenhäuser. Da brauchst du ja keinen Grenzabstand und bekommst viel mehr drauf. Also nein! Mein Traum von einem Kotten ein bisschen ab wird sich wohl nicht erfüllen, aber zu dem da muss es Alternativen geben.

    Ich hatte mir das nach den Fotos von eurer Innenstadt so nett und klein und beschaulich vorgestellt. So irgendwas zwischen großen Dorf und Kleinstadt eben. Aber das da. Das hat wirklich was von Ghetto. Praktisch ist ja auch die Mauer und das Tor. Da müssen ja gar nicht mehr so viele Lücken geschlossen werden um das komplett zu verriegeln. Wer sowas erlaubt. Das verschandelt doch alles.

    Wir sollten unseren Plan mit dem einsamen Haus auf dem Felsen nochmal überdenken. Da baut uns hoffentlich niemand so etwas vor die Nase.

    Liebe Grüße
    Rebecca, die aus Schock nun erstmal das nächste Nähtreffen vorbereiten muss, damit sich ihre Augen beim Anblick schöner Stoffe erholen können ;)

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    1. Doch noch nicht fertig :D

      PS: Vielleicht sind die Lärmschutzhäuser so beliebt, weil kaum Fenster zum Putzen da sind. Seitlich und hinten geht ja nicht. Da spart man sicher Zeit. Außerdem hat man weniger Landschaft die Ablenken kann und man kann sich ganz auf die Schönheit der Siedlung konzentrieren....

      Merkt man, dass ich echt vom Land komme und ich glaube, dass es sowas hier nicht geben würde... Echt. Nee. Nein!

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  2. Habe mir das auch gerade angeguckt! ... mein erster Gedanke war ja, diese Schuhkartons kosten nichts und deshalb ziehen die Menschen dort hin.
    Aber die Preise sind schon echt oberhammer fies!!! ... holla die Waldfee ... der Projektträger hat hieran bestimmt gut verdient. Vielleicht braucht er ja jetzt einen neuen Steuerberater ;-)
    Lieben Gruß
    Angie
    PS ... wie nah ist das an euch ran? ... ist Deine Aussicht dadurch versperrt? :-/

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    1. Zum Glück ist meine Aussicht nicht versperrt. Es ist ein Stückchen weiter weg... am anderen Ende unseres Viertels.... ich schätze mal so 1 km. Allerdings läuft an unserem Grundstück alles vorbei, was zur S-Bahn will.
      Sicherlich braucht so ein Baufuchs jemanden der ihm viele Steuern erspart *lach*
      Liebe Grüße
      Gusta

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  4. Ich kenne diese Siedlungen ja auch in Fürth und Erlangen. Leider muss man sagen, dass sich einfach nicht jeder ein frei stehendes Einfamilienhaus in schöner Lage leisten kann. Aber ich bin auch der Meinung, dass es sinnvoller ist ein Mehrfamilienhaus zu bauen mit größeren Wohnungen und mehr grün dazwischen als so in die Breite zu bauen.

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  5. Schön ist es nicht, nein. Aber ich denke die Leute ziehen da hin damit sie überhaupt irgendwo wohnen können. Es ist nicht leicht in und um Nbg eine Wohnung oder ein Haus zu finden. Und weil der Bedarf so hoch ist werden da auch viele Wohnmöglichkeiten aufgebaut. Zu einer Wohnungsbesichtigung in Nbg wo ein Freund von mir war, waren gleichzeitig 40 Interessanten da. Da muss man schon mal lange suchen oder viel Glück haben. Und weil immer mehr Leute in die Städte wollen und dort einfach kein Platz mehr ist muss halt weiter außerhalb viel Wohnraum geschafft werden. Leider... Ich komme auch vom Dorf. Richtig vom Dorf! Wir haben nur Kühe ;) Als ich den Freund besucht habe, fühlte ich mich überall beobachtet. Es war schrecklich. Ich hatte fast immer die Rolladen runter damit die mich nicht beobachten können. Als ich dann auch dort hin gezogen bin stand für mich fest dass ich nicht mitten in die Stadt will. Wir haben dann eine Wohnung in einem kleineren "Vorort" gefunden mit Doppelhaushälften. Damit konnte ich dann leben (eine kurze Zeit) Jetzt wohne ich fast wieder mitten in der Stadt (ca. 40.000 Einwohner) in einem 4. stockigen Haus aber das Gefühl ist ganz anders. Es ist so ruhig hier wie aufm Dorf. Und auch das Haus ist so aufgebaut das man gar nicht merkt das hier mehrere Parteien wohnen. Also kann man viel Wohnraum auf einem Haufen deutlich besser schaffen als in diesem Baugebiet dort bei dir. Und so komische Häuser ohne Fenster gibt es hier nicht ;)
    LG Alex

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