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Sonntag, 7. Dezember 2014

Short Stories #12: Tradition

Ich glaube, mit diesem Thema könnte ich ein ganzes Buch füllen.

In meiner Familie gab und gibt es eine wahnsinnige Menge an Traditionen. Wenn ich allein schon die Geschichten der "Alten" höre.... 
Meine Mutter ist in einem Dorf in Siebenbürgen aufgewachsen. Hier haben alle Bewohner zusammen gehalten. Es gab deutsche Traditionen und eine deutsche Schule. An Feiertagen wie z.b. Geburtstag, Namenstag, Ostern, Weihnachten etc. kamen alle weiblichen Verwandten zusammen und haben gekocht. Nach dem Essen teilte sich die Gesellschaft in Frauen und Männer auf. Ganz wie im Orient *lach*.



Als wir nach Deutschland kamen hat meine Oma sehr an diesen Traditionen festgehalten. Da gab es an Ostern den Brauch, seine "Liebsten" mit duftenden Wässerchen zu besprenkeln. An Silvester wurden nach dem Feuerwerk die besten Krautwickel gegessen; sozusagen das erste Essen im Neuen Jahr.

Weihnachten war für mich als Kind immer wahnsinnig anstrengend. Erst war bei uns meist nach dem Kaffeetrinken Bescherung. Danach sind wir zu meiner Oma gefahren. Dort gab es dann wieder was zum Auspacken.
Bei der Oma (leider nur in der Rückansicht)

 Anschließend dann noch zu meinem Cousin, denn er hatte genau am 24. Geburtstag. Dort wieder sitzen, essen, auspacken. 
meine Cousine, ich, mein Cousin
 Ihr könnt euch sicherlich denken, daß das alles andere als besinnliche Weihnachten waren. Doch das war erst der Anfang des Weihnachts-Besuche-Marathon.
Am 1. Feiertag kam mein Stiefbruder samt Frau zum Mittagessen. Danach haben wir die andere Oma besucht. Am 2. Feiertag ging es dann nochmal zur "buckligen Verwandtschaft" *seufz*.

Als meine Oma verstarb, wurde alles ein wenig ruhiger. Dann ging es nur zu meinem Cousin. Aber auch das ist nun vorbei.
mein erstes Weihnachten mit 10 Monaten
So schön alte Traditionen sind, manchmal passen sie einfach nicht in eine neue Familie. Vor allem nicht, wenn die Kulturen und Familien ganz unterschiedlich sind. (Meine Verwandtschaft ist groß und laut und irgendwie nicht jedermanns Sache *schmunzel*)

In meiner Schwangerschaft habe ich beschlossen mit diesem ganzen Weihnachts-Besuche-Stress aufzuhören. 
Wir schaffen seit 14 Jahren unsere eigenen Traditionen. Dazu gehört, daß wir an Weihnachten als kleine Familie es wirklich ruhig und gemütlich angehen lassen. Selbst an den Feiertagen werden keine Besuche gemacht. Dazu ist danach noch immer Zeit genug. Wenn jemand kommen möchte, freuen wir uns, beschränken es aber auf ein übersichtliches Maß. 
  
Das ganze Jahr jagt meist ein Termin den anderen, da möchten wir uns in der Weihnachtszeit davon erholen. Keine Termine, kein Druck
Das Essen bereite ich schon Wochen vorher vor und friere so viel wie möglich ein. So ist in der Küche nicht mehr zu tun als sonst. Schließlich möchte ich die Feiertage auch genießen.
gestrickter Adventskranz
 Selbst mit dem Plätzchen backen übertreibe ich es nicht so wie meine Mutter. In meiner Kindheit wurde spätestens Ende Oktober mit der Weihnachtsbäckerei angefagen. Unzählige Sorten lagerten dann am 1. Advent in gefühlten 25 riesengroßen Keksdosen. Nicht diese kleinen runden Dinger - nein es waren so MONSTERDOSEN, die aussahen wie Kisten oder Kleiderkoffer.
Wir hatten dann bis Ostern nichts als Kekse zu essen  - SCHRECKLICH! 

Heute backe ich, wenn ich Lust habe. Manchmal auch wirklich erst am Adventssonntag in der Früh eine Sorte, manchmal auch 2. Oder es gibt Lebkuchen-Muffins oder andere Törtchen. Ganz wie mir danach ist. In meiner kleinen Familie vermisst niemand die riesigen Mengen an Plätzchen *lach*.


Habt ihr ungewöhnliche Traditionen oder von manchen sogar die Nase voll? Erzählt es doch bei Bines und Andreas Short Stories.

 

 

6 Kommentare:

  1. Mom und ich, wir wechseln uns immer ab mit dem Heiligen Abend. Mal ist sie dran und in diesem Jahr bin ich dran :-). Jetzt hat der Große seine eigene Wohnung (hoffentlich wird sie bis Weihnachten noch fertig :-)). Und er möchte, dass wir ihn am 1. Weihnachtstag besuchen kommen.
    So verändern sich Traditionen eben auch, wie das Leben :-).
    Lieben Gruß
    Angie

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  2. Liebe Gusta,
    wenn man das liest kann man verstehen, dass du es heute anders machst. Dieses von einem zumm Anderen fand ich auch nicht schön und ich durfte auch noch arbeiten. Heute versuchen wir es so entspannt wie möflich zu machen. Leider kommen nicht alle Kinder, den unser Sohn muss auch im KH als Arzt Dienst schieben und dann noch 800km weit wegvon zu Hause. Dafür kommen beide Töchter , die eine nach 5 Monaten KanadaAufenthalt und die Andere aus Süddeutschland mit zukünftigen Mann. Da freue ich mich schon sehr darauf.

    Liebe Grüße
    Marita

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  3. Schön geschrieben und Recht hast du ;-)
    LG Ines

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  4. Liebe Gusta,
    die Geschichte von euren Familientraditionen ist interessant, ich habe sie gern gelesen und oft geschmunzelt... Früher gab es bei uns auch Krautwickel.
    Liebe Grüße
    Natalia

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  5. Liebe Gusta,

    ich kann verstehen das du manches anders machst. So schön Traditionen auch sind, manche sind wirklich anstrengend :)

    Liebe Grüße
    Armida

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  6. Eigene Traditionen sind toll. Ich zum Beispiel mag den Trubel total und das man Weihnachten alle Familien besucht. Mal sehen wie es dieses Jahr so werden wird. Da steht noch nichts fest und schon jetzt finde ich es komisch, dass der Trubel schon am Mittag vorbei sein könnte und nicht über drei Tage geht. Ich mag das wuselige und nach Weihnachten bis Silvester ist dann Ruhe. Da gibt es nur noch einen Hochzeitstag, da kommen dann der Bruder, der beste Freund und die Cousine meiner Eltern zum Essen. Eine schöne kleine Runde. Hach.

    Liebe Grüße
    Rebecca, die auf trubelige Weihnachten mit ganz viel Familie hofft (drück die Daumen...)

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