Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, möchte ich doch noch ein paar wichtige Begriffe klären.
Als Menopause bezeichnet der Fachmann den Augenblick, an dem die Monatsblutung für immer endet. Diesem Zeitraum gehen oft unregelmäßige Zyklen voran, so daß der wirkliche Zeitpunkt erst gegeben ist, wenn 12 Monate ohne Menstruation vergangen sind. Dies geschieht meist im Alter zwischen 45 und 60.
Die Perimenopause, ist die Phase ab ca. 3 Jahre vor der Menopause bis zur Phase der Postmenopause.
Die Postmenopause gebinnt mit der letzten Mensturation.
Quelle: Dinah Rodrigues |
Da merken wir noch recht wenig davon, außer wir wollen noch mal ein Kind. Dies ist dann oft gar nicht so einfach.
Mit 25 müssen wir nicht darüber nachdenken, mit 35 sollten wir vielleicht mal damit beginnen, aber ab 40 MÜSSEN wir uns den Dingen nun mal stellen - ob wir wollen oder nicht!
Durch unsere Gesellschaft, die dem Jugendwahn huldigt, sind auch die Fachleute ein wenig "verblendet" und nehmen Beschwerden ihrer Patientinnen erst ab einem Alter von 50 Jahren ernst. In Ländern, in denen die Wechseljahre nicht als Beginn des Altwerdens, des geistigen Verfalls und als Verlust der Weiblichkeit angesehen werden, sind die Frauen nicht von so vielen Beschwerden betroffen (z.B. Japan, Indien, Afrika). Dort herrscht eine ganz andere Denk- und Lebensweise. Es wird Zeit auch HIER Umzudenken!
Jetzt aber zum eigentlichen Thema (bevor ich weiter abschweife)!
Östrogene werden nicht nur zur Fortpflanzung benötigt. Sie wirken auch an Leber, Haut, Blutgefäßen und Knochen sowie an vielen anderen Organen. Selbst Männer produzieren Östrogene und kommen nicht ohne aus.
Ein 60jähriger Mann hat mehr Östrogene in seinem Blut als eine gleichaltrige Frau!!!!Diese Östrogene werden in den Nebennieren und im Fettgewebe gebildet.
(Quelle: Dr. Kleine-Gunk, Das Frauen-Hormone-Buch)
Daher ist es wichtig, in den Wechseljahren nicht zuuuu viel Fett abzubauen. Schließlich wollen wir noch etwas länger jünger aussehen, oder?
Weniger Östrogen - mehr Falten und Altersflecken und weniger Kreatin (wichtig für Haut, Haare, Nägel)
Es ist daher wichtig den Östrogenspiegel auch nach der Menopause auf einem gewissen Level zu halten.
Progesteron (Gelbkörperhormon) wirkt außer an Gebärmutter und Brust auch am Gehirn (z.b. auf die Regulation der Körpertemperatur), an den Knochen und an der glatten Muskulatur. Ein drastisches Absinken bleibt meist ohne nennenswerte Beschwerden, aber wir merken es als erstes am Nachlassen des Gedächtnisses und an den Hitzewallungen.
Androgene (männliche Hormone) sind auch für Frauen wichtig. Sie dienen als Vorstufen für die Östrogenproduktion und erfüllen auch eigenständige Aufgaben: Sie tragen zur körperlichen und seelischen Ausbildung der Geschlechtsrolle und zur Entwicklung der Körperbehaarung bei, fördern die sexuelle Lust, beeinflussen Haut, Haarwurzeln und Talgdrüsen, kräftigen die Muskulatur und stärken das Knochengerüst. Das bekannteste Androgen ist Testosteron. Die Konzentration ist natürlichen niedriger als beim Mann.
Die Forschung über diese Botenstoffe steckt noch in den Kinderschuhen. Nicht jeder Arzt weiß darüber Bescheid und nicht jeder Arzt möchte sich damit auseinandersetzen.
Deshalb sollten wir uns darüber informieren. Denn schließlich betrifft es unseren Körper, unser Wohlbefinden.
Ein Übermaß an einem Botenstoff oder ein Mangel kann den ganzen "Haushalt" durcheinander wirbeln. Nicht immer lässt sich durch die Gabe eines Hormons der Haushalt ausgleichen, da die Botenstoffe miteinander agieren und reagieren. Ebenso ist ein Hormon-Cocktail nicht immer sinnvoll.
Im nächsten Beitrag geht es dann um die Hormonwertbestimmung und Behandlungsmöglichkeiten.
Weiterführendes zu diesem Thema findet ihr in DIESEM BUCH
Vor zwei Jahren besuchte ich einen Kurs: Wechseljahre - Wandeljahre, 10 Abende mit 12 Frauen, geleitet hat den Kurs eine Wechseljahresberaterin, war sehr informativ. Mit einer der Frauen bin ich seither befreundet. Wandeljahre, den Begriff verwende ich seitdem, klingt viel besser. Es wandelt sich bei mir zu Hause gerade ganz viel...
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